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Hund bringt Ruhe ins Klassenzimmer



Mittlerweile arbeiten zehn Schulen im Vogelsbergkreis mit tiergestützter Pädagogik, also Schulhunden und Hunde-AGs. Alsfeld ist Vorreiter mit vier Schulen. Und eine von ihnen hat noch ein ganz anderes Konzept, das die Schüler ganz besonders begeistert.

In die Schule gehen und dort etwas lernen - das klingt für die meisten Kinder und Jugendlichen erst einmal nicht so verlockend. Wenn sie in der Schule allerdings freudig von einem ausgeglichenen und gut erzogenen Hund begrüßt werden, sieht das Ganze schon etwas anders aus.


Auch im Vogelsbergkreis gibt es in insgesamt zehn Schulen sogenannte tiergestützte Pädagogik. Das bedeutet, dass Tiere, meist Hunde, im schulischen Kontext eingesetzt werden. Schulbegleithunde sind speziell ausgebildet und begleiten ihre Halter, die meist als Lehrer arbeiten. Welcher Rasse die Hunde dabei angehören, sei unerheblich. »Es gibt nicht den ultimativen Schulhund«, sagt Katja Heinrich. Die Quereinsteigerin ist seit mittlerweile über zehn Jahren an zwei Grundschulen, der Stadtschule Alsfeld und der Mittelpunktschule Antrifttal in Romrod, tätig. Mit ihr unterwegs sind zwei Hündinnen: Flat Coated Retriever »Floortje« sowie Pudel »Juny«.


Sie leitet an beiden Schulen die Hunde-AG am Nachmittag für die zweiten bis vierten Klassen. Lediglich acht Kinder dürfen sich dort einwählen. »Das ist relativ wenig, aber in der AG machen wir sehr viel aktiv mit dem Hund«, erklärt Heinrich. Damit ihre Hunde wissen, dass ihre »Arbeit« jetzt beginnt, tragen sie Arbeitskleidung während der Zeit in der Schule: ein lilafarbenes Halstuch für Floortje, ein rotes Halstuch für Juny.


In der AG erstellt Heinrich mit den Kindern Hundesteckbriefe: Was mag der Hund, was nicht? Wie ist der Körperbau, welche Körpersprache bedeutet was? Ein weiteres Thema sind die Kosten für einen Hund: »Wir gehen gemeinsam einkaufen und schauen, wie viel Halsband, Geschirr, Leine und Futter kosten.« Auch ein Besuch im Tierheim steht auf dem Programm.

Die Kinder in der AG können Verstecken mit den Hunden spielen oder einen Parcours mit ihnen machen. Auch Intelligenzspiele für die Vierbeiner gehören dazu, ebenso Hundequizze, Hunde-Memorys oder Vorlesezeit.

Die Vorlesezeit, so findet Ann-Catrin Schmidt, ist essenziell für Kinder. Die 43-Jährige ist Vorsitzende des Tierschutzvereins Alsfeld und Förderschullehrerin. Seit mehreren Jahren betreut sie die Tierschutz-AG an der Geschwister-Scholl-Schule und setzt sich für tiergestützte Pädagogik ein. »Wenn die Kinder einem Tier vorlesen, lesen sie einem wertneutralen Zuhörer vor«, sagt Schmidt.


Generell sind die positiven Auswirkungen auf die Schüler immens. »Die Kinder werden ruhiger durch die Hunde, sie entwickeln viel Empathie«, beobachtet Heinrich. Schmidt erzählt, dass die Kinder Verantwortung lernen und erlebt sie engagierter als zuvor.


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In welcher Form auch immer Hunde bzw. generell Tiere in schulischen Kontexten eingesetzt werden: Wichtig ist, dass sie sich jederzeit wohlfühlen und im Zweifel zurückziehen dürfen. Heinrich sagt: »Man muss den Hund immer im Blick haben und sensibel auf seine Bedürfnisse achten.«



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